P.A.R.T.S. ABSOLVENTEN – ZEIGEN EIGENE ARBEITEN
- Performance Tanz
- Fr. 02.07.04 20 Uhr
Der Abend gibt einen Einblick in die Spannbreite der Arbeiten einer nächsten Generation von Künstlern. P.A.R.T.S. gehört zu den impulsgebenden Ausbildungszentren in Europa und ist Partner von PACT Zollverein bei Départs und dem ›internationalen hochschulaustausch ruhr‹. Das Programm wurde von den Studenten des Abschlussjahrgangs selbst erarbeitet und zusammengestellt.
›P.A.R.T.S. darf vor allem kein exklusives Institut werden, bei dem die Ausbildung zu einem isolierten Prozess mit festgelegten Rollen und Vorgehensweisen erstarrt. Kunst beschäftigt sich mit empfindlichen Dingen, und man muss sehr viel Ausdauer und Motivation aufbringen. Dennoch muss dem Zufall, muss dem Unlogischen und Verschrobenen immer Raum gelassen werden.‹ Anna Teresa De Keersmaeker
RABBIT HOLE
Den Trick zu kennen, kann genauso spaßig sein wie hereingelegt zu werden. Wie Alice, die, während sie dem Kaninchen folgt, im Laufe des Weges so abgelenkt wird, dass sie vergisst, warum sie begann... Film und Choreographie vereinen verschiedene Kräfte, die die klaren Trennungen der Wahrnehmungen verwischen, zur Hälfte durch den Staub einer Ziegelei in Flandern.
Rabbit hole hatte, nach mehreren Jahren der Vorbereitung, die in einer flanderischen Ziegelei begann, im Mai 2003 seine Premiere als Film. Danach entstand der Wunsch, weiterzugehen und den Film nicht nur in einer cinematischen Umgebung zu zeigen, sondern ihn in den theatralen Kontext einer Aufführung zu integrieren. In dem Film wurde die Arbeit aus dem Studio in die Ziegelei transportiert. Zur Weiterentwicklung gingen die TänzerInnen zurück in die Fabrik, um neues Material zu entwickeln und mit neuen Bildern im Studio weiter zu arbeiten.
Kreiert und dargestellt von Gilles Fumba, Domenico Giustino und Kajsa Sandström
Film: Caroline Michaud-Hérard
Betreut/Geleitet/Begleitet von Peter Lenaerts
Theoretischer Berater: Jonathan Michielsen
Bühne: Peter Fol
FIGURE F
Formen sind zusammengefaltete Materie, der Körper besteht aus geformter und gefalteter Materie. Ich passe die gefalteten Formen meines Körpers in den Rahmen einer Aufführung ein. Die Vorstellung ist gerahmt durch Anfang und Ende. Sie ist angesiedelt in Zeit und Raum, zwischen dem Öffnen und dem Schließen des Vorhangs.
Entwickelt und getanzt von Ula Sickle (CA/BE)
Mentor: Rudi Laermans
Dank an Mette Ingvartsen, Peter Lenaerts, Xavier Le Roy
B-FOLD
Wo komme ich her? Was arbeitet in mir? Was ist das Ende einer Zivilisation?
Projektinitiative: Justin Garrick
Entwickelt und dargestellt von Anne-Linn Akselsen, Kaya Kolodziejczyk, Justin Garrick, Kajsa Sandström
Tonmaterial: Aufnahmen des angesehenen Sprechers von Harry S. Truman, von Richard M. Nixon und Nikita Krushchov bei der Kitchen Debate, von den Prinzessinnen Elizabeth und Margaret, Marilyn Monroe
Musik: Bernard Herrmann, Tony Conrad, Georg Friedrich Händel, Aphex Twin, June Tyson und Sun Ra
Video: David Bergé
METTE INGVARTSEN OUT OF ORDER
Was passiert, wenn Erzählungen nicht länger den Ursachen und Wirkungen folgen, die man erwartet? Out of Order kann verstanden werden als die Machtbeziehung zwischen dem Kontrollierenden und dem Kontrollierten, dem Führenden und dem Geführten, dem Manipulator und dem Manipulierten. Out of Order handelt davon, was passiert, wenn man diese Merkmale nicht als fest stehende Positionen oder Eigenschaften versteht, sondern durcheinander wirbelt.
Drei Mädchen mit Waffen, schwankend dazwischen, anzuzeigen und angezeigt zu werden, zu führen oder angeführt zu werden, sich hinein- und hinausbewegend aus dem Ort, aus den Szenen, den Charakteren, aus Unbewegtheit und Bewegung. Eine Maschine spuckt in falscher Reihenfolge Fotos, Fragmente, Bewegungen und Sequenzen aus.
Konzept: Mette Ingvartsen
Kreiert und dargestellt von Kaya Kolodziejczyk, Manon Santkin, Mette Ingvartsen
PAS DODO
In Pas dodo erforschen die Tänzer die Grenzen zwischen Improvisation und gesetzter Choreographie, um herauszufinden, wie einer wie ein anderer aussehen kann. Als Ausgangspunkt dienten dabei tierische Verhaltensweisen und Instinkte, z.B. Balztänze, Geburten oder das Erlernen neuer Fertigkeiten. In diesem Prozess kamen Zsuzsa und Gabor in Berührung mit Never mind centering und Relief technique, die diese Arbeit bestimmen.
Choreographie und Tanz Zsuzsa Rózsavölgyi & Gabor Varga
Licht und Ton: Peter Fol
Musik: verschiedene Künstler
Dank an Mette Ingvartsen, Peter Lenaerts, Xavier Le Roy
GOLDFISH AND FLIES
Wie entwickelt sich ein Arbeitsprozess, wenn man ihn damit beginnt, einen Goldfisch zu beobachten? Können drei Menschen die Verantwortung für den ersten Schritt an 30 Sekunden aus dem Leben von zwei Goldfischen in einem Cognacglas abgeben?
Genau das war der Ausgangspunkt der improvisatorischen und choreographischen Arbeit für dieses Stück.
Kreiert und dargestellt von Domenico Giustino, Frauke Mariën & Joshua Zimmerman
Musik: Frauke Mariën, Tom Pauwels
Remixing: Domenico Giustino
Spatialization Programmierung: Travis Robertson
Besonderen Dank an "lefty" und "righty"
... und weitere
www.parts.be
P.A.R.T.S / Départs
Photo: David Bergé