JETLAG – EINE PROGRAMMREIHE MIT MASSLOSEN PERFORMANCES
- Sa. 28.02.09 00:59 Uhr
Zeit zu denken und Zeit zu fassen, ist seit jeher eine drängende Frage der Philosophie wie auch des Theaters, bleibt sie doch rätselhaft und zugleich vertraut. Physisch erfahrbar wird Zeit insbesondere als Mangel oder Überfluss; verschiebt sie sich überdies wie beim Jetlag, gerät einiges durcheinander: Wachheit und Müdigkeit verschmelzen zu einem Zustand der schwebenden Aufmerksamkeit.
Ein ähnlich körperlicher Effekt kann sich im Theater bei sogenannten ›durational performances‹ einstellen – Aufführungen, die Furore machen, weil sie das gewöhnliche Zeitformat von einer bis vier Stunden merkbar überschreiten und die Welt nicht länger darin verdichten. Geboten wird ein Theatererlebnis, das Zeit zu einem explizit empfundenen Gegenstand der Arbeit macht und die Beteiligten auf gänzlich neue Weise dem Hier und Jetzt aussetzt
In dem so entstandenen intimen Verhältnis des Zuschauers zum Akteur und zur Aktion stehen die Grenzen und Regeln des Theaters und der Repräsentation auf dem Spiel. Unter dem geschärften Blick für das ›spektakulär Unspektakuläre‹ erhalten Texte, Räume und Körperlichkeit in Darstellung und Betrachtung eine hier unbekannte Dimension.
Die vierteilige Programmreihe, die in Zusammenarbeit von PACT Zollverein und Siemens Arts Program entstand, setzt sich in Theater und Tanz sowie in Film, Installationen und Gesprächen mit dem Phänomen ›Zeit‹, seiner Wirkung und den damit verbundenen außergewöhnlichen Erfahrungen auseinander.
Eine Programmreihe von Siemens Arts Program und PACT Zollverein