Atelier – Die Plattform für neue Kunst und Choreographie
- Performance Diverse Genres
- Fr. 19.08.05 20:30 Uhr
Kleine Bühne
Film
CONCRETE (5 min)
Liesbeth Koot & Lucas van der Velden [Rotterdam]
Die Choreographin Liesbeth Koot entwickelt mit dem Medienkünstler Lucas van der Velden Projekte an der Schnittstelle von Tanz, Performance und Film. Wie wird Zeit und Raum in den unterschiedlichen Kunstformen und an so unterschiedlichen Orten wie der black box eines Theaters oder dem white cube eines Ausstellungsraumes erfahrbar? In ihrer Arbeit setzt Liesbeth Koot sich mit dem Evozieren eines Bildes auseinander: ›Zeige ich, was ich denke, was ich zeige?‹ Daran schließt sich die Frage nach der Rezeption durch das Publikum an: Nimmt es eher das wahr, was die Künstlerin zeigen will, oder sieht es auch das, was nicht sichtbar werden sollte, aber dennoch existiert?
Trailer
GEMISCHTES DOPPEL (17 min)
Christina Hänsel & André Eiermann [München]
"Ich muß dem ähneln, den ich liebe. Ich postuliere (und eben das bereitet mir Genuß) eine Wesenskonformität zwischen dem Anderen und mir. Bild, Nachahmung: ich mache, soweit möglich, alles wie der Andere. Ich will der Andere sein, ich will, daß er ich ist (...)"
(Roland Barthes: Fragmente einer Sprache der Liebe) Im Rahmen ihrer Residenz bei PACT Zollverein setzen Christina Hänsel und André Eiermann das Postulat in die Tat um und fragen nach den Konsequenzen von Doppelgängerbegegnungen. Gezeigt werden Ausschnitte aus den vorläufigen Arbeitsergebnissen.
Große Bühne
Performance
RESONANZ (20 min)
Sylvi Kretzschmar [Köln]
Sylvi Kretzschmar arbeitet in den Grenzbereichen von Performance, Popmusik und Dokumentartheater. Seit 2003 ist sie Mitglied des Band- und Kunstprojektes microfunkbar. Im Atelier zeigt sie einen Ausschnitt aus ihrer Soloperformance Resonanz, die auf der Grundlage von Interviews mit Stripteasetänzerinnen und -tänzern entwickelt wurde. Dennoch ist Resonanz nicht so sehr ein Stück über Striptease als vielmehr über die magische Kraft des Theaters, den Körper zum Resonanzraum fremder Stimmen zu machen.
Laptop Performance dis.playce
DAS ENDE VON AMERIKA (30 min)
Maximilian Marcoll, Hannes Galette Seidl [Essen, Gießen]
Hoffnung entsteht dort, wo etwas fehlt, da wo Löcher zu spüren sind. Hoffnung ist der Motor, diese Löcher zu füllen. Das Ziel der Hoffnung ist, sich selbst überflüssig zu machen, einen zufriedenen Zustand zu erreichen, einen, in dem ein Amerika/Utopia als gelobtes Land nicht mehr benötigt wird. Als Ausgangsbasis für Das Ende von Amerika dient der 1927 erschienene Roman Der Verschollene von Franz Kafka, dessen Protagonist Karl Roßmann sich andauernd Situationen des Mangels und der Unzulänglichkeit gegenübergestellt sieht.
In der Improvisation entwickelt dis.playce Klangstrukturen, Samples, formale Abschnitte ("Szenen"), Brüche etc., aus denen für die Aufführung Partituren erstellt werden. Darin werden die Stücke zwar in Szenen gegliedert und markante Wechsel werden festgelegt, nicht jedoch einzelne Details, so dass die Freiheit der improvisierten Musik bis zu einem gewissen Grad beibehalten werden kann. Die Künstler können nach wie vor spontan (re-)agieren, haben jedoch auch die Möglichkeit, kompositorische Elemente mit einzubeziehen und komplexere formale Zusammenhänge zu schaffen. Sie bedienen am Laptop eine von Maximilian Marcoll entwickelte Spielumgebung (COOPER), der als externe Klangquellen Bauteile aus der Elektrotechnik, wie z.B. kleine Spulen, Piezos und Alarmsignale, hinzugefügt werden.
Info Brause
Interaktive Rauminstallation
GATING, IN 8 MINUTES AROUND THE WORLD
Per Pegelow [Düsseldorf]
Gating, in 8 minutes around the world bietet dem Nutzer eine virtuelle - spielerisch zu erkundende - Realität. Er findet sich in einem Panorama mit labyrinthartiger Struktur wieder, welche ihm die Möglichkeit eröffnet, in acht Minuten per Mausklick virtuell um die Welt zu streifen. Dabei erfährt er implizit etwas über Wesen und Zusammenspiel von Telerealität und Globalisierung.
Bei Gating, in 8 minutes around the world handelt es sich um die Weiterentwicklung der bereits im Juni bei feldstärke gezeigten Version - ganz im Sinne eines Feldversuches.