Atelier – Die Plattform für neue Kunst und Choreographie

  • Fr. 06.02.09 20 Uhr

Junge KünstlerInnen aller Kunstsparten aus NRW sowie dem In- und Ausland geben in einem kurzfristig zusammengestellten Programm in Form von Skizzen, Vorpremieren und Werkausschnitten einen Einblick in ihre Arbeiten. Sämtliche Räume und Nischen der ehemaligen Waschkaue werden bespielt.



Bühnenprogramm

20.00 Uhr FOYER


EINFÜHRUNG



20.10 Uhr GROSSE BÜHNE


BERBY & NERD HUBERT STEINS / LUIGI RENSINGHOFF (Köln/Berlin)


YES, WII CAN!


Elektronik Performance, 15 Min

›Yes, Wii can!‹ ist elektronische Musik für Wii-Controller von berby & nerd. Das erst im Sommer 2008 gegründete Köln-Berliner Duo berby & nerd schüttelt elektronische Musik im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Handgelenk! Für ihre Improvisationen zwischen Neuer Musik, Minimal, Techno und Electric Jazz bedienen sich berby&nerd ausschließlich des Controllers der Wii Spielkonsole von Nintendo. berby & nerd machen Schluss mit dem autistisch kryptischen Gebaren der Laptopmusik und improvisieren elektronische Musik mit einer Spielfreude, die auch für das Publikum sichtbar ist!

Hubert Steins, geboren 1965 in Mönchengladbach, lebt und arbeitet als Hörfunkjournalist und Medienkünstler in Köln. Seit 1998 realisiert er Klanginstallationen für Ausstellungsräume und öffentliche Räume. 2004 wurde Hubert Steins mit dem Deutschen Klangkunstpreis ausgezeichnet. Im Rahmen des Dezember-ATELIERS 2005 war er mit seiner kinetischen Klanginstallation ›Trommelfeld‹ zu Gast bei PACT Zollverein. Zusammen mit Luigi Rensinghoff gründete er das Duo berby & nerd im Sommer 2008. (www.hubert-steins.de)

Luigi Rensinghoff, 1968 in Frankfurt geboren, studierte Ton- und Bildtechnik an der FH Düsseldorf und klassische Gitarre an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf. Seit 1998 arbeitet er freiberuflich als Toningenieur und Sound Designer beim Radio, für Spielfilme im TV und Kino sowie in der Post-Produktion für das Fernsehen. Seit 2003 beschäftigt sich Luigi Rensinghoff mit der Software PureData, unterstützend zur Realisation von live-elektronischer Musik. Im Februar 2005 organisierte er in Köln die Netzwerk-Improvisation ›PureData BigBang‹. Luigi Rensinghoff integriert bereits seit 2007 die mit Bewegungssensoren ausgestatteten Controller der Spielkonsole Wii in seine kompositorischen Arbeiten und Performances.



20.30 Uhr GROSSE BÜHNE


MICHEL YANG (Brüssel)


KORE’S PROJECT – SEEING AND HEARING


Tanz, 20 Min

›Kore‘s Project‹ basiert auf drei grundlegenden Ideen: dem Geschichtenerzählen, der Verknüpfung von Stimme und Körper sowie der Interpretation des griechischen Mythos Die Entführung der Persephone (auch Kore genannt). Das Motiv der Unsichtbarkeit verbindet die drei gewählten Gegenstände zu einer Performance. ›Kore‘s Project‹ ist eine philosophische Suche nach dem Verständnis von Unsichtbarkeit  mittels Mythologie,  dargestellt in der Form des Tanzes, des gesprochenen Monologs, Songs und Theaters. Es wird selbst zum Mythos, eine Reise zu seiner Seele, wo unsere Vorstellungskraft uns einlädt, zu fühlen und nachzuspüren. Das Tanzsolo ›Kore‘s Project‹ beginnt mit dem griechischem Mythos: Persephone verschwindet, Hades ist unsichtbar. Was bleibt ist die Stimme des Echos, das die Geräusche des Geschehens fortwährend wiederholt und ein Körper, der versucht die Präsenz des Unsichtbaren zu reproduzieren.

Michel Yang, geboren und aufgewachsen in New York, absolvierte ihr Tanzstudium an der Washington University, sowie als Stipendiatin der Tisch School of the Arts der New York University. Seit 2008 nimmt sie am postgradualen Programm Performance Studies am APT Antwerpen teil. Als Tänzerin arbeitete sie mit Künstlern wie Vera Mantero, Felix Ruckert, Mia Lawrence, Stefan Dreher und aktuell mit Pierre Droulers sowie Lilia Mestre. Michel Yang ist regelmäßig Gasttrainingsleiterin der Kompanie Ultima Vez und lehrt  bei den P.A.R.T.S. Summer Studios sowie im Danswerkhuys Brüssel. ›Kore‘s Project‹ entstand 2008 im Rahmen ihrer Residenzen bei Les Bains::Connective,  La Raffinerie und P.A.R.T.S. Summer Studio in Brüssel.



20.50 Uhr GROSSE BÜHNE


ANDRZEJ KRÓL (Dortmund)


BIRTHDAY


Film, 16 Min

Ein allein lebender Familienvater erinnert sich an ein Ereignis, das genau vor einem Jahr in der Geburtstagsnacht seines fünfjährigen Sohnes geschah. In Erinnerungsfetzen wird diese Nacht erzählt, in der der Vater im betrunkenen Zustand das zu verhindern versucht, was bereits stattfindet.

Andrzej Król, 1974 in Opole/Polen geboren, studierte bis zu seinem Diplom 2008 Kamera an der Fachhochschule Dortmund und wechselte 2006 für ein Auslandssemester zwischenzeitlich an die Escuela Internacional de Cine y Televison (EICTV) Havanna/Kuba. Seit Aufnahme seines Studiums ist Andrzej Król als Kameramann, Regisseur und Editor bei zahlreichen Filmprojekten tätig. Kontinuierlich verwirklicht er seine eigenen Filme. Mit dem Film ›Die Kneipe‹ waren Andrzej Król und Gabriel Gauchet bereits 2007 zu Gast beim ATELIER. Der Film wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Preis Best Editing des International Youth Short Film Festival Sesily in Tbilisi/Georgien 2007. (www.andrzejkrol.de)



ETWA 15 MINUTEN PAUSE



21.30 Uhr GROSSE BÜHNE


JOHANNES SCHMIDT / JOHANNES WINKLER / KERIM KARAOGLU (Essen)


@ATELIER


Live Elektronik, 10 Min

›@atelier‹ ist eine interaktive Live-Elektronik-Performance, die von drei vernetzten Musikern interpretiert wird. Zwei der Spieler bedienen Klang-Generatoren, Spieler-Drei mischt, moduliert und verteilt den klanglichen Output räumlich. Das musikalische Spektrum basiert auf Impulsen ausgehend von konkreten Beats und neuen Klängen. Dabei kontrastieren Formen festgelegter Komposition, wie Rhythmus- und Verlaufs-Muster, mit Improvisation in der Veränderung von Klanggestalten. Ein interessantes Wechselspiel zwischen Algorithmus und Performer entsteht. Das Zwischenspeichern von Handbewegungen, die auf Controllern ausgeführt und später auf andere Klangerzeuger angewandt werden, komplementiert die Performance.

Johannes Schmidt absolvierte vor seinem Studium am ICEM eine dreijährige Ausbildung zum Programmierer und war analog in verschiedenen Software-Projekten involviert. Seine Arbeiten präsentierte er u.a. 2007 in der Venezolanischen Botschaft in London, beim internationalen elektroakustischen Festival Musicacoustica Bejing 2007 sowie bei feldstärke 2006 und 2007.
(www.johannes-schmidt.net)

Johannes Winkler erhält seit seinem 11. Lebensjahr Klavierunterricht und lernte von 1996 an privat instrumentale sowie elektronische Komposition bevor er 2005 an die Folkwang Hochschule wechselte. Neben der Teilnahme bei Musicacoustica Bejing 2008, war Johannes Winkler im gleichen Jahr zu Gast bei PACT Zollverein im Rahmen des Tanzabends Junge Choreographen des Studiengangs Tanz der Folkwang Hochschule Essen. (www.johanneswinkler.de)

Kerim Karaoglu studierte zunächst Philosophie und Linguistik an der Ruhr-Universität Bochum. Seit 2005 ist er am ICEM der Folkwang Hochschule und führte seine Arbeiten zuletzt beim UNRUH-Festival für Soundscapes in Essen sowie den Konzertabenden im Rahmen seines Studiums auf.



21.45 Uhr KLEINE BÜHNE


JEFTA VAN DINTHER (Amsterdam)


THE WAY THINGS GO


Tanz, 20 Min

›The Way Things Go‹ ist eine choreographische Kette aus der Verbindung der Faktoren Ursache und Folge. Ausgehend von einem Körper als Resultat des kontrollierten Willens und den Mechanismen seiner Anatomie, befassen sich die Tänzer mit den Begebenheiten in denen sie sich bewegen und versuchen diese kontinuierlich neu zu definieren. Vorsichtig platzieren sie sich in der Schusslinie – die Präzision ihres Kontaktes offenbart die Vorahnung auf das Unvermeidliche, das in der scheinbaren Selbstverständlichkeit des Ablaufs liegt. Kollabieren, schmelzen, drücken, halten, gleiten, balancieren und fallen; sie verwischen die Grenzen zwischen Aktivität und Passivität. Das Publikum bewegt sich frei durch einen leeren Raum ohne vorgegebene Blickrichtungen oder Sitzmöglichkeiten und wird in die entstehenden Konstellationen und Beziehungen der Tänzer mit einbezogen. Wenn Aktion und Reaktion der Tänzer sich verändern und der Spielraum der Bewegungen sich mehr und mehr erweitert, werden sich auch die Zuschauer den Begebenheiten unweigerlich angleichen: sich bewegen um einen Zusammenprall zu vermeiden, näher heran kommen, um auch das kleinste Detail zu erfassen oder sich an einen anderen Platz begeben, um die neuesten Ereignisse aufzuspüren.

Mit: Naiara Mendioroz Azkarate, Kyung-Sun Baek, Luís Miguel Félix, Norberto Llopis Segarra und Jefta van Dinther
Licht Design: Minna Tiikkainen

Jefta van Dinther (SE/NL) ist Tänzer und Choreograph und lebt in Amsterdam. Nach beendetem Studium in Modern Theatre Dance an der Amsterdam School of the Arts, arbeitete er als Performer mit einer Vielzahl verschiedener Choreographen, darunter: Keren Levi, Leine&Roebana, Pere Faura, Carolien Hermans, Inari Salmivaara, Mette Ingvartsen und Ivana Müller. Zusammen mit Mette Ingvartsen tanzte er 2008 bei PACT Zollverein in der Uraufführung ihrer Choreographie ›It’s in the air‹. Jefta van Dinther ist Mitbegründer des Kollektivs COCO und nimmt seit 2008 an dem Projekt ›six month one location‹ (6M1L) in Madrid und Montpellier teil. (www.6m1l.com)  



Während des ganzen Abends zu sehen:

STUDIO 1


FLORIAN HARTLIEB (Bochum)


IM VORDEREN ZIMMER DES HINTEREN RAUMS


Musik-Installation

›Im vorderen Zimmer des hinteren Raums‹ ist ein Wechselspiel aus Hörspielkunst und elektroakustischer Komposition, das sich aus fünf konkreten Szenen (Badezimmer, Küche, Spielplatz, U-Bahn, Wald) zusammensetzt.

Im Fokus der kompositorischen Arbeit stehen die Übergänge zwischen den Szenen. Einzelne Klänge der Szenarien werden verfremdet und musikalisch verarbeitet, so dass surreale Klangwelten entstehen. Der Kontrast zwischen jenen Klangwelten und den konkreten Schauplätzen erzeugt Spannungen, die von klaren Assoziationen zu traumhaften Schemen pendeln und Raum zur Reflexion des Gehörten geben. 

Florian Hartlieb, 1982 in Unna geboren, lebt und arbeitet in Bochum. Er studierte zunächst Anglistik sowie Philosophie an der Ruhr-Universität Bochum und nahm parallel Privatunterricht in Komposition bei Luis Antunes-Pena. Seit 2006 ist Florian Hartlieb Student der elektronischen Komposition am ICEM der Folkwang Hochschule in Essen.  Mit Aufnahme seines Kompositionsstudiums wurde er mit dem Stipendium der Folkwang Hochschule gefördert. Florian Hartlieb ist Mitglied des multimedialen Kunstprojekts ›kybernetikon‹ und präsentierte seine Arbeiten u.a. 2007 bei feldstärke und beim internationalen elektroakustischen Festival Musicacoustica Bejing 2008. (www.myspace.com/florianhartlieb)



FOYER


ELLEN WILKINSON / LAURA BEL / CIARA MAHON (Bristol)


THAT’S ALL IT TOOK


Video-Installation

Die Video-Installation ›that’s all it took‹ versetzt den Betrachter in eine voyeuristische Position und spielt mit dem Gefühl des Unbehagens als sich wiederholendem Zustand. Darüber hinaus  reflektiert ›that’s all it took‹ die Arbeitsform der künstlerischen Kollaboration aus dem Blickwinkel der Performance Art. Neben der Verwendung von, oftmals als lächerlich oder suggestiv wahrgenommenen, Requisiten zeichnen sich ihre Arbeiten durch eine strikte Choreographie aus, die sich permanent an der Grenze des Scheiterns bewegt.

Laura Bel (ES), Ellen Wilkinson (GB) und Ciara Mahon (IE) begegneten sich erstmals bei ihrem Studium an der Bristol School of Art, das sie 2008 mit dem Bachelor of Fine Art in Media and Design abschlossen. Bereits während ihres Studiums arbeiteten sie neben ihren individuellen auch an gemeinsamen Projekten. Ausstellungen ihrer gemeinsamen Arbeiten waren u.a. in Barcelona und Bristol zu sehen. Ciara Mahon absolviert derzeit ein MA Studium in Kunstmanagement am Birkbeck College der Universität London. Ellen Wilkinson stellte ihre Projekte zuletzt in den Galerien von Rhys and Hannah Present sowie Plan 9 in Bristol aus. Zurzeit arbeitet sie in der Arnolfini Gallery in Bristol. Laura Bel präsentierte ihre Arbeiten im Can Pasqual Art Space Barcelona und Plan 9 in Bristol. Gegenwärtig unterrichtet sie Fotografie an einer Kunstschule in Barcelona.


Eintritt nach Gusto an der Abendkasse


Weitere Veranstaltungen
  • Fr. 22.08.25 18 Uhr

Abschluss der Ausstellung ›Wasser und andere Kostbarkeiten‹

Eintritt frei
  • Sa. 23.08.25 18 Uhr – 22 Uhr
  • Sa. 27.09.25 18 Uhr – 22 Uhr
  • Sa. 25.10.25 18 Uhr – 22 Uhr
  • Sa. 23.08.25 20 Uhr
  • So. 24.08.25 20 Uhr
  • Di. 26.08.25 20 Uhr

Nina Laisné, François Chaignaud, Nadia Larcher
Último Helecho

Deutschlandpremiere