Atelier – Die Plattform für neue Kunst und Choreographie
- Performance Diverse Genres
- Fr. 22.10.04 20 Uhr
Foyer
Videoinstallation
SONJA ENGELHARDT, Köln
LOVER (2004) - 8 Min. Loop
Die Video-Aufnahme eines sich küssenden Paares wurde digital so bearbeitet, dass eine der Personen komplett verschwindet. Mit der so entstandenen Leerstelle wird der "Solo-Kuss" zu einer seltsamen Performance, die zwischen anscheinender Zufriedenheit im einsamen Tun und der Befremdlichkeit der bizarren Ausformungen des Gesichts, die es teilweise skulptural erscheinen lassen, schwankt. Der Lover könnte sowohl die fehlende Person als auch die sich in ihrem Kuss selbst verlierende sein.
Video-Performance
JÖRG STEINMANN, Düsseldorf
MONOLOGUE (2004) - 1:30 Min.
Das Video Monologue zeigt 90 Sekunden lang das zuckelnde Selbstportrait des Künstlers als Spiegelung auf einer Fensterscheibe, das aus 504 Einzelfotos zu einer Videosequenz montierte wurde. Der Soundtrack besteht aus einem geloopten Gitarrenakkord. Ein mit einem E-Bass gespielter Morsecode formuliert das Wort M-O-N-O-L-O-G-U-E. Für die Impulsdauer der Morsezeichen wird der Bildschirm rot eingefärbt. Fiktion und Realität durchdringen sich.
Wintergarten
Videoinstallation
ANDREW EYMAN, San Francisco
THE END (2000)
The End ist eine Video-Montage, die aus 100 Hollywood-Filmenden der 50er Jahre besteht. Die Clips werden in zufälliger und sich wiederholender Reihenfolge abgespielt. Verwendete Filme sind u.a. The African Queen (1951), The Seven Year Itch (1957), North by North-West (1959). Die Video-Montage zeigt weder einen erkennbaren Anfang noch ein erkennbares Ende. Die verwendete Musik von Leonard Rosenman stammt aus dem Abspann des Films East of Eden (1955). Ein paar Sekunden sind daraus geschnitten und neu geordnet worden zu einem einzigartigen Stück, das klingt, als würde es jeden Moment enden - eine endlose Höhepunktschleife. The End endet nie.
Kleine Bühne
Skizzen & Rechercheergebnisse
BERNHARDT HERBORDT UND MELANIE MOHREN, Giessen
PATENT: FILES - ERSTE FALLSTUDIEN ZU PATENT: NIGHT FLIGHT (2004)
Wie konnten Kartoffelkäfer aus Colorado - wenn sie doch nicht fliegen, sondern nur fallen - Kartoffelfelder in Ost und West befallen? Dieser und anderer Fragen gehen die Akteure von Patent: Night Flight nach. Ausgangspunkt ist der Mythos von Ikarus und seinem Vater Daedalus, eines der ältesten Dramen von Freiheit, Flucht und dessen Scheitern. Die Protagonisten, ein argentinischer bildender Künstler in der Rolle des Erfinders, ein Frankfurter Schauspieler in der Rolle des Schauspielers, eine Slowenische Philosophin in der Rolle der Beobachterin, produzieren und montieren den Mythos. Mittels ihrer realen Profession schreiben sie Geschichte und Geschichten stets neu. Sie alle spielen mit im Theater neoliberaler Ideale und Utopien. Patent: Night Flight fragt: Wie kann der kurze Moment, an dem der Absturz erstmals möglich scheint, zu großem Theater werden? Wie klingt das Fallen von Kartoffelkäfern? Welche stille Übereinkunft ist notwendig, um trotz nahendem Sturz mit einem siegessicheren Lächeln weiterzumachen? Welche Grenzen, die so nicht mehr existieren, reizen zu immer neuen Fluchten? Wie klingt die Implosion von Geschichte und Erinnerung? In Kurzvorträgen und szenischen Versuchsanordnungen werden erste Skizzen und Rechercheergebnisse in einer Fallstudie von Patent: Night Flight (Premiere 08.12.04, Künstlerhaus Mousonturm) vor- und zur Diskussion gestellt. Bernhard Herbordt und Melanie Mohren sind im Jahr 2004 und 2005 Residenten bei PACT Zollverein.
Video Projektion
JÖRG KEWELOH, Essen
DEMOLITION ENTERTAINMENT(2003) - 5'10''
Im Ruhrgebiet verschwinden die materiellen Zeichen der Industriekultur. Doch was verschwindet lebt in Bildern fort. Gespenster ertanzen sich ihre Welt neu. Ein impressionistisches Requiem.
Text:
Stahlgekröntes Backgestein
betonerhöhtes Stahldesign
stahlbetontes schlicht-so-sein
betonbetontes Mixdesign
geknackt zerhacktes nichts-soll-sein
Autor, Kamera, Montage Jörg Keweloh
Die Filme von Laurent Vicente und Jörg Keweloh zeigt PACT Zollverein in Kooperation mit dem Video- und Filmfestival blicke aus dem ruhrgebiet
Video Projektion
LAURENT VICENTE UND THOMAS BERNADET, Toulouse (FR)
LES DOUBRES (2000) - 2'30''
Grinden, Sliden, Slippen: das ist Skateboarden. Skaten ohne Board, Boardloses Skaten. Keine speziellen Orte mehr. Alltägliche Orte warten drauf, verändert und benutzt zu werden wie noch nie zuvor. Skateboarden - aus seinem ursprünglichen Kontext genommen - erzeugt vollkommen neue ästhetische Komponenten dieser typisch urbanen Aktivität: Die äußerste Form des Entertainment wäre, nichts zu bewahren als das Wesentliche.
›... c'est finalement parce que la consommation se fonde sur le manque qu'elle est irrépressible‹ Jean Beaudrillard
Regie: Laurent Vicente et Thomas Bernardet Camrider
Thomas Berardet Freerider Laurent Vicente et Aymeric de Tapol
Autor: Laurent Vicente.
Video Projektion
ARCHISKATE (2000) - 2'20''
Archiskate unterstreicht unsere Fähigkeit, unser urbanes Umfeld, das unseren Aktionsradius und unser Sichtfeld strukturiert, anders zu begreifen. Aus unserem Blickwinkel besitzen nicht mal die größten Wolkenkratzer die Kraft, die zwischen Zeigefinger und Daumen sitzt.
Eingang
Video Projektion
OLIVER ISKEN, Wuppertal
STEINHORST (2004)
Steinhorst ist der Name des Dorfes, aus dem die Kuppel der Kirche am Horizont hervorwächst, die sich auf und ab bewegt wie ein Schiff, welches ständig den Kurs wechselt. Das Wasser im Vordergrund löst das Dorf aus der ursprünglichen Umgebung und lässt eine Betrachtung zu, die nicht mehr an den ursprünglichen Ort gekoppelt ist. Die Videoarbeit besteht aus zwei Sequenzen, die durch die Funktion des 'split-screen' voneinander getrennt sind.