IMPACT18 – Matter in Movement
Widerständige Praktiken aus Kunst, Technologie und Wissenschaft - Ein Symposium mit Workshops, Lectures, Performances und Talks

Im Zentrum von IMPACT18 - Matter in Movement, standen die vielgestaltigen Formen digitaler, performativer und architektonischer Transaktionsräume und Infrastrukturen. Dabei richtete sich das Interesse von Forensic Architecture, Jaya Klara Brekke & Paul Feigelfeld und Christiane Kühl & Chris Kondek (doublelucky productions) auf die medialen, politischen, ökologischen und ökonomischen Realitäten globaler Konflikte, die sie mit ihren investigativen und künstlerischen Praxen untersuchen.

In welchen Formen sich diese aktivistischen, performativen und technologischen Methoden über die Grenzbereiche ihrer eigenen Disziplinen hinaustragen und weiterspinnen lassen, war eine der zentralen Fragen während des Symposiums. 

Im Rahmen eines öffentlichen Programms lud PACT darüber hinaus dazu ein, einen Einblick in die Arbeiten und Methodiken der eingeladenen Expert*innen zu erhalten.

Teilnehmen:

Das transdisziplinäre Symposium richtet sich an Künstler*innen, Praktiker*innen und Theoretiker*-innen aus den Bereichen Wissenschaft, Journalismus, Technologie, politischer Aktivismus, soziale Arbeit und Architektur. 

Interessenten können sich über das Bewerbungsformular mit einem Motivationsschreiben bewerben, worin die Verknüpfung zwischen eigener Forschung oder Projekten und den Fragestellungen bei IMPACT18 hervorgehoben werden kann. 

Die ausgewählten Teilnehmer*innen erhalten:

  • Teilnahme am Symposium & öffentlichen Programm
  • Reisekostenübernahme
  • Hotelunterbringung in Essen
  • Vollverpflegung

Die Arbeitssprache ist Englisch.

Programm:

IMPACT18-Flyer

PDF Dokumentation

Interviews 

Gefördert im Rahmen des Bündnisses internationaler Produktionshäuser von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Dokumentation

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Rückblick in Bildern

Workshop-Programm
für Symposiums-Teilnehmer:innen

Symposium Episode 1 
Donnerstag, 08. November 2018

Chris Kondek und Christiane Kühl (doublelucky productions)

Seit 2004 entwickeln Christiane Kühl und Chris Kondek (doublelucky productions) Performances und Installationen, die die unsichtbaren Infrastrukturen unserer gesellschaftlichen, ökonomischen und privaten Lebenswelt untersuchen. Christiane Kühl studierte Germanistik, Philosophie und Spanisch, bevor sie als Kulturredakteurin für Zeitschriften (u.a. die tageszeitung, KulturSPIEGEL) schrieb. Daneben arbeitete sie 12 Jahre für das festival steirischer herbst. Chris Kondek begann 1990, während seiner Zeit bei der Wooster Group, sich intensiv mit dem Medium Video zu beschäftigen. Er arbeitete für Laurie Anderson und Robert Wilson, bevor er 1999 nach Deutschland kam, wo er neben eigenen Arbeiten für Meg Stuart und Stefan Pucher Videos schuf.

http://doubleluckyproductions.org/

Workshop mit Chris Kondek & Christiane Kühl

Lie to Me 

doublelucky productions untersuchten in ihrem Workshop, wie ein Polygraph (a.k.a. Lügendetektor) zum Protagonisten eines Theaterstücks werden kann. Dabei sollten zuerst die Weltanschauungen, mit denen diese „Wahrheitsfindungs-“Technologie aufgeladen ist, entschlüsselt werden. In einem zweiten Schritt wurde an der Entwicklung einer dramatischen Struktur gearbeitet, die diese Ideologien offenlegen kann und es wurde untersucht, wie ein tatsächlicher Polygraph effektiv auf der Bühne eingesetzt werden kann. 

 

Symposium Episode 2 
Freitag, 09. November 2018

Jaya Klara Brekke & Paul Feigelfeld

Paul Feigelfeld ist Medientheoretiker, mit den Forschungsschwerpunkten Datenpolitik, Künstliche Intelligenz, Robotics und Zukunftsstudien. Er studierte Kultur- und Computerwissenschaft, arbeitete als Assistent bei Friedrich Kittler und anschließend in Lehre und Forschung an diversen Universitäten. Zudem ist er Data Architect und Forscher an der TBA21-Academy, dem Forschungszweig der Thyssen-Bornemisza Art Contemporary, wo er eine digitale Wissensplattform und ein kollaboratives künstlerisches Ökosystem (OceAnarchive) entwickelt. 

Jaya Klara Brekke forscht zu Fragen von Autorität, Kontrolle und Macht in dezentralisierten Systemen und Softwarearchitekturen. Sie ist die Autorin des Satoshi Oath und der ethischen Trainingsmodule des B9Lab für Blockchain Entwickler. Derzeit macht sie an der Durham Universität ihren PhD zur politischen Geographie von Blockchains, und arbeitet mit die InfoSec Forschungsgruppe am University College London und für RIAT (Institute for FutureCryptoeconomics) in Wien. www.jayapapaya.net

Workshop mit Paul Feigelfeld & Jaya Klara Brekke 

Blockchain und AI (Künstliche Intelligenz) stehen an vorderster Front technisch-naturwissenschaftlicher Zukunftsvisionen. Diese befassen sich mit der Frage nach Kontrolle: menschlicher oder maschineller und beide Perspektiven antizipieren nervös die kommende Machtergreifung künstlicher Intelligenz. Dieser Kampf um die privilegierte Position als Kontrollinstanz zerfällt bei genauerer Betrachtung. Der Workshop beleuchtete die möglichen Strategien und Annäherungen an einen ökologischen und algorithmischen Zustand, in dem sowohl die Herkunft als auch die Position der Zuschreibung nicht endgültig verortet und bestimmt werden können.

 

Symposium Episode 3
Samstag, 10. November 2018

AUSTAUSCH-TAG: Individuell verfügbare Zeit für die 30 Teilnehmer*innen des Symposiums, um Wissen auszutauschen, persönliche Projekte zu besprechen und Feldausflüge anzugehen.

Symposium Episode 4
Sonntag, 11. November 2018

Forensic Architecture (FA) ist eine Forschungseinrichtung am Goldsmiths College in London, die architektonische und mediale Studien im Namen internationaler Strafverfolger, Menschenrechtsorganisationen und Umweltschutzgruppen vornimmt. www.forensic-architecture.org

Dr. Samaneh Moafi und Nathan Su, beide Wissenschaftler bei FA, sind Absolventen der AA School of Architecture. Moafi koordiniert seit 2015 Untersuchungen, die Umweltzerstörungen und den Klimawandel betreffen. Su arbeitet an digitalen Projektionsmapping-Techniken für die Analyse von Rechtsverletzungen an Migrant*innen auf den Mittelmeerrouten. 

Workshop mit Forensic Architecture

Coincident Projections

Das Erleben und die Steuerung urbaner Konflikte geschieht zunehmend aus binären Perspektiven. Unser Verständnis davon wird heute durch einen häufigen Wechsel zwischen subjektiven Wahrnehmungsformen und der omnipräsenten Perspektive der Satelliten vermittelt. Im Workshop wurde untersucht, wie das Übereinanderlegen von Fotografien, aufgenommen auf Straßenniveau und aus dem Weltraum mehrdeutige Abläufe von Ereignissen offenlegen kann, wenn man sie auf Architekturmodelle projiziert. Durch die Auseinandersetzung mit verschiedenen Projekten FAs, konnten die Teilnehmer*innen die Herausforderungen und Erkenntnismöglichkeiten, des visuellen Mappings erforschen.