songscapes and other narratives

Das Festival ›songscapes and other narratives‹ erkundet Stimmen, Erzählungen und Melodien, die Vergangenes mit der Gegenwart verbinden. Die einzelnen Arbeiten laden dazu ein, vergessenen, gefundenen und imaginierten Geschichten zu lauschen und dabei der Widersprüchlichkeit menschlicher Gefühle von Zugehörigkeit und Gemeinschaft, unterschiedlichen Beweggründen und Beziehungsformen nachzuspüren.

Programm

Photo: Dinis Santos

Weibliches Gesangsrepertoire aus Nordportugal und Galizien und die darin verhandelten Erfahrungen von Gewalt, Bitterkeit und Fremdheit bilden das Ausgangsmaterial für die Performance ›Bocarra‹. Die Choreographin und Tänzerin Luísa Saraiva versteht diese gelebte Kunstform als subtilen Ausdruck von Selbstbewusstsein und Widerstand gegen heteronormative Rollenbilder und entwickelt daraus eine choreographische Erkundung von Klang, Körper und Stimme. Eigens für ›Bocarra‹ entworfene Musikinstrumente werden durch Bewegungen aktiviert und erweitern den Atem und die Körper der Performer:innen in den Raum hinein.

Pictures: Tante Effi, Photo: Elpida Orfanidou

In ›Songtellers‹ trifft sich eine kleine Gruppe von Gästen und hört zu Beginn ein traditionelles griechisches Lied. In der seltsam gemütlichen Atmosphäre des Stellwerks – einem Ort auf Zollverein, an dem früher der Bahnbetrieb der Kohlezüge gesteuert wurde – werden Erinnerungen, Lieder, Geschichten und Tänze aus dem Jetzt heraus entwickelt. So entsteht eine flüchtige Symbiose aus Nähe und Ferne, Vertrautem und Unbekanntem, Gewöhnlichem und Magischem, Plan und Intuition.

Photo: Maximilian Borchardt

›Do you know this Song?‹ ist ein Stück über Verlust, Trauer und das Finden einer lang vergessenen Stimme. In Gesprächen und bruchstückhaften Erinnerungen findet Mallika Taneja die Geschichte einer Stimme, die zwischen zerplatzten Träumen und trügerischem Glück verborgen liegt, die einst innig geliebt und ganz nah war - und nun doch vergessen ist. Mit Harmonium, Mikrofon und Gegenständen aus ihrer Kindheit sucht sie nach der verschwundenen Sängerin und nach den Liedern, die sie sang. Die Performerin begibt sich auf die Suche in einer Gegend der Wehmut und des Nicht-Vergessens und lädt das Publikum ein, sich ihr anzuschließen.

Photo: Jakob Gustafsson

Mit der Performance ›Sound A Rose In‹ schafft Alma Söderberg ein neues künstlerisches Format, das auf ihrer Arbeit ›Entangled Phrases‹, die 2019 bei PACT uraufgeführt wurde, aufbaut. Drei Performerinnen, drei Stühle und drei Stunden lautet die Formel. Drei Rhythmen überlagern sich zu einem polyrhythmischen Wechselspiel, Wörter werden in Silben zerlegt und es entfaltet sich ein fragmentiertes Gedicht über Freundschaft und Widerstand. Das Publikum kann jederzeit kommen und gehen.