Tanzplattform 2018

© Christian Schuller

© Christian Schuller

Über fünf Tage lud die von PACT Zollverein veranstaltete Tanzplattform 2018 ein, die 13 bemerkenswertesten Produktionen der vergangenen beiden Jahre zu erleben und miteinander in Dialog zu treten: Interessierte Besucher*innen aus aller Welt, darunter 492 akkreditierte Fachbesucher*innen aus 48 Ländern, kamen in Essen und Gelsenkirchen im Namen des zeitgenössischen Tanzes zusammen, um in unterschiedlichsten Räumen, Atmosphären und Zuschauersituationen – von der großen Bühne über Begehungen bis hin zu ortsspezifischen performativen Installationen – die ausgewählten Arbeiten zu sehen. Bei einer Gesamtauslastung von 94 Prozent trafen alle Stücke auf große Neugier und enorme Resonanz. Das lebendige Festivalzentrum PACT Zollverein wurde von früh morgens bis spät in die Nacht zu einem außergewöhnlichen Ort des gegenseitigen Austausches. 

317 Künstler*innen, Studierende und Teilnehmer*innen aus Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft gestalteten die Tanzplattform mit ihren Arbeiten, luden ein zu öffentlichen und persönlichen Gesprächen und öffneten neue Fragestellungen, Gedanken und Perspektiven. 

Gleichwertig zu den Aufführungen, die nicht nur bei PACT und auf dem Gelände des UNESCO Welterbe Zeche Zollverein, sondern auch im Aalto Theater, dem Musiktheater im Revier und im SANAA-Gebäude stattfanden, stand ein umfassendes Rahmenprogramm, das einen Resonanzraum bildete, in dem drängende Fragen unserer Gegenwart in einem offenen Austausch diskutiert wurden.
 

Die Assembly war Begegnungsraum unterschiedlichster Disziplinen: Ein Forum, das Kunst und Körperlichkeit im Zeitalter digitaler Technologie untersuchte, die gesellschaftlichen Wirkweisen der Kunst hinterfragte und den Blick auf Tanz aus internationalen Perspektiven, vor dem Hintergrund großer politischer Umwälzungen und den damit verbundenen Problematiken für die Kunst, öffnete. Der Künstlersummit war ein konzentriertes Experimentierfeld in dem 38 Künstler:innen neue Arbeits- und Kooperationsmodelle entwarfen. Abends widmeten sich die Late Night Studio Talks in kurzen, moderierten Studiogesprächen mit Künstler:innen, Aktivist:innen, Jurymitglieder und Teilnehmer:innen den virulenten Fragen der Tanzplattform.


Die Tanzplattform 2018 wurde gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nord-Rhein Westfalen, dem Kulturbüro der Stadt Essen, dem Regionalverband Ruhr, der Kunststiftung NRW, der Kulturstiftung Essen und der Sparkasse Essen.


Hintergrund

1990 ins Leben gerufen, findet die Tanzplattform als wichtigstes Ereignis des zeitgenössischen Tanzes biennal in wechselnden deutschen Städten statt. Die Tanzplattform wird von den Produktions­häusern getragen, die sie in den vergangenen Jahren ausgerichtet haben und die sich aktiv für die Förderung des zeitgenössischen Tanzes in Deutschland einsetzen. 2018 wurde diese Gemeinschaft mit PACT Zollverein um ein weiteres Produktionshaus erweitert. Seit 2004 sind das Goethe-Institut und das Internationale Theaterinstitut Partner der Tanzplattform. Die Bundesregierung ist neben den jeweiligen Bundesländern und Kommunen wichtigster öffentlicher Unterstützer. 


Spielorte

PACT Zollverein

PACT Zollverein
Bullmannaue 20a
45327 Essen©

© Robin Junicke

© Robin Junicke

Seit seiner Gründung 2002 ist PACT Zollverein Initiator, Motor und Bühne für wegweisende Entwicklungen in den Bereichen Tanz, Performance, Theater, Medien und Bildende Kunst an den Schnittstellen von Wissenschaft, Technologie und Gesellschaft. Mit einer bundesweit einzigartigen Struktur kommt das Haus in drei Arbeitsschwerpunkten einem regionalen, nationalen und internationalen Gesellschafts- und Kulturauftrag nach, der zur Verortung und Wertschätzung von Tanz und Performance als eigenständige Kunstformen beiträgt:

Neben einem vielschichtigen öffentlichen Programm aus Uraufführungen, Koproduktionen und Gastspielen basiert die Arbeit des Hauses auf einem renommierten Residenzprogramm, sowie auf einer kontinuierlichen Auseinandersetzung mit Formen von Wissenstransfer. Dabei ist die Arbeit von PACT nicht nur auf sofort abfragbare Ergebnisse ausgelegt, sondern auch auf die dauerhafte Bereitstellung denkbarer Modelle.

Folkwang Universität der Künste – SANAA-Gebäude

SANAA-Gebäude
Gelsenkirchener Str. 209
45309 Essen

© Heike Kandalowski

© Heike Kandalowski

Das seit 2010 von der Folkwang Universität der Künste genutzte SANAA-Gebäude der Architekt*innen Kazuyo Sejima und Ryue Nishizawa aus dem weltberühmten japanischen Architekturbüro SANAA gilt seit seiner Errichtung 2006 als ein architektonisches Meisterwerk mit bahnbrechendem Energiekonzept.

Im Kulturhauptstadtjahr RUHR.2010 erhielten beide Architekt*innen u. a. für dieses Gebäude den Pritzker-Preis, die weltweit höchste Auszeichnung für Architekt*innen. Das SANAA-Gebäude durchbricht das architektonische Raster der ehemaligen Industriebauten und verbindet Erbe mit Moderne.

Zeche Zollverein

Zeche Zollverein
Areal A [Schacht XII]
Gelsenkirchener Straße 181
45309 Essen

© Frank Vinken

© Frank Vinken

Die Zeche Zollverein, ehemals größte Steinkohlenzeche der Welt, größte Zentralkokerei Europas und seit 2001 UNESCO-Welterbe, ist ein Meisterwerk der Industriearchitektur und ein komplett erhaltenes Gesamtkunstwerk. In der Halle 5, der ehemaligen Zentralwerkstatt, waren Schmiede und Schlosserei untergebracht. Heute ist sie, ebenso wie die Halle 6, in der sich die Elektrowerkstatt und im oberen Stockwerk Betriebsräume sowie die Besucher-Kaue befanden, ein beeindruckender Veranstaltungsraum.

Die ehemalige Lesebandhalle, Halle 12, bietet heute auf drei Ebenen einen Veranstaltungssaal mit Traversensystem und zahlreiche Nebenräume. Im kleinen Saal des Obergeschosses sind durch eine Glaswand die historischen Produktionsanlagen sichtbar. 

Kokerei Zollverein – Salzlager

Areal C [Kokerei]
Arendahls Wiese
45141 Essen

© Matthias Duschner

© Matthias Duschner

Die Kokerei Zollverein entstand 1957 bis 1961 in Anbindung an die Zeche Zollverein.

Aus rund 11.000 Tonnen Kohle konnten hier täglich etwa 8.500 Tonnen Koks erzeugt werden. Im Salzlager, das zur ›weißen Seite‹ der Kokerei gehört, befinden sich Anlagen zur Gasreinigung und Weiterverarbeitung von Nebenprodukten.

2001 wurde das Salzlager eigens für die dauerhafte Installation ›The Palace of Projects‹ von Ilya und Emilia Kabakov zur Ausstellungs- und Veranstaltungshalle umgebaut.

Aalto-Theater

Aalto-Theater
Opernplatz 10
45128 Essen

www.theater-essen.de©

© Thomas Schwoerer

© Thomas Schwoerer

Das von dem finnischen Architekten Alvar Aalto entworfene Aalto-Theater beheimatet nicht nur das Aalto-Musiktheater, das Aalto Ballett Essen und die Essener Philharmoniker, sondern ist auch eine architektonische Sehenswürdigkeit, die von der FAZ als ›vielleicht schönster deutscher Theaterbau nach 1945‹ bezeichnet wurde.

Als Architektur längst der klassischen Moderne zuzurechnen, erfüllt das Aalto-Theater auch im Hinblick auf Gebäude- und Bühnentechnik sowie Energieeffizienz modernste Ansprüche. 2013 übernahm Hein Mulders die Intendanzen des Aalto-Musiktheaters, der Essener Philharmoniker und der Philharmonie Essen. Das Aalto Ballett Essen wird seit 2008 von Ballettintendant Ben Van Cauwenbergh geleitet.

Tanztheater im Revier

Musiktheater im Revier
Großes und Kleines Haus
Kennedyplatz
45881 Gelsenkirchen

www.musiktheater-im-revier.de

© Pedro Malinowski

© Pedro Malinowski


Rückblick

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