IMPACT23 - Sybille Neumeyer: Grounding Meteorology

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»So sieht eine Politik aus, die über den Menschen hinausgeht: die sorgfältige und bewusste Beachtung der Bedürfnisse und Wünsche anderer Lebensformen, die Anerkennung ihrer Handlungsfähigkeit und ihres Wertes sowie die Bereitschaft, unsere bestehenden Gesellschaftsstrukturen in Richtung einer biokulturellen Existenz anzupassen, um für uns alle besser verantwortlich zu sein.« (aus ›global (s)warming‹, ein meditativer Vortrag; IMPACT23)

Die Künstlerin Sybille Neumeyer stellt in ihrer post-disziplinären Forschung die Frage in den »Wie können wir Beobachtung als Form der Fürsorge gestalten?«. Auf den Spuren vieler Arten zeichnet sie Geschichten über Wetter und sich verändernde Klimata nach. Insekten, wie Libellen, aber auch Muscheln, Vögel und Seelöwen ermöglichen es, die Klimakrise auf eine sehr körperliche und nicht rein Mensch-zentrierte Dimension herunterzubrechen. Da lebende Ökologien planetare Prozesse modellieren - sowohl im repräsentativen als auch im weltenformenden Sinne -, stellen sie auch ein Gegenstück zur Fernerkundung dar und bilden somit eine Grundlage für das, was die Künstlerin als »erdende Meteorologie« bezeichnet. Während sie die Techno-Logiken und die datengesteuerten Praktiken in ihrer Rolle zum Verständnis der Klimakrise untersucht, verwebt Sybille nicht-lineare und nicht-chronologische Erzählungen, um Diskurse über die Kolonialität der Klimawissenschaften, die Extraktion von Daten und die Notwendigkeit einer Vielzahl von Sensor(i)en zu eröffnen. Durch ihre Methodologie des »biokulturellen Hindcasting*« spürt sie der Vergangenheit, der Gegenwart und möglichen mehr-als-menschlichen Allianzen nach, die gerechtere und lebensfähige planetarische Atmosphären bilden.

People are lying comfortably on carpets on the floor. One person sits in an armchair in front of them and gives a lecture. Next to them is a large white movie screen.
Photo: Dirk Rose

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