1/2/8 Research Forum
Spot on Governance

spot on governance
Photo: Gramlin, Gestaltung: labor b

Mit dem Forschungsforum 1/2/8 bringt PACT seit 2017 auf der titelgebenden historischen Schachtanlage 1/2/8 Forscher:innen, Künstler:innen und Impulsgeber:innen zusammen. In einem lebendigen, transdisziplinären Austausch steht die Suche nach neuen Modellen der Verbindung zwischen Wissen und Handeln im Fokus.

2023 richtet 1/2/8 unter dem Titel ›Spot on Governance‹ den Blick auf die politischen, und sozialen Bedingungen, die unser Miteinander strukturieren. Wir schauen genauer hin: Wo führen sichtbare und unsichtbare Regeln zu einer ungleichen Verteilung von Macht? Wer hat Zugang zu welchen Ressourcen? Wem gehören Information, Infrastrukturen und Daten?

Gemeinsam analysieren die 1/2/8-Teilnehmer:innen in einer intensiven Arbeits- und Recherchephase den Status Quo, um neue Visionen zu entwickeln: Entlang vielfältiger Formen der Repräsentation, Selbstorganisation und Kollaboration laden sie ein, die Zukunft anders zu denken. Immer wieder öffnet sich der Thinktank dabei und wird zum offenen Verhandlungsraum: im Rahmen mehrerer öffentlicher Momente finden Vorträge, Workshops und künstlerische Interventionen statt.

Ein Projekt im Rahmen des Bündnisses internationaler Produktionshäuser, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Spot on Governance in Bildern

Residenzen

WochenKlausur
Wie verändert sich die politische Lage, wenn nach neuen (ebenso demokratischen) Regeln gewählt werden könnte? Nicht nur was wir wählen, wirkt sich auf die Machtverteilung aus, sondern auch wie wir wählen dürfen: wenn man für und/oder gegen eine Partei stimmen kann, werden andere Wahlergebnisse erzielt. WochenKlausur führt als Pilotstudie fiktive Wahlen durch und stößt damit eine grundsätzliche Diskussion zu Wahlsystemen an.

Porträt Wochenklausur

kainkollektiv: Elena Novakovits, Anna Majewska, Joulia Strauss, Immanuel Bartz, Mirjam Schmuck, Fabian Lettow, Hannah Busch, Karla Max Aschenbrenner
Mit dem Forschungsprojekt COMMUNITIES OF CARE will das kainkollektiv zusammen mit Expert:innen und Teilnehmer:innen einen künstlerischen Prozess in Gang setzen, der Großstädte als Räume feministischer Sorgepraktiken imaginiert. So möchten sie Spielräume für das zeitgenössische Theater eröffnen, einen Aushandlungsprozess über das Verhältnis von Kunst, Theorie, Aktivismus und Sorgepraxis initiieren und feministische Formen von Wissenspraktiken miteinander verbinden.

Porträt kainkollektiv

Organismendemokratie & Feral Malmö: Paz Ponce, Georg Reinhardt, Inna Zrajaeva, John Kazior, Louise Peermin, Marianna Sonneck, Matthias Lent
Organismendemokratie ist eine neue urbane Praxis und ein Ansatz, der auf der Idee basiert, »Natur« nicht als singuläre Entität existiert, sondern vielmehr eine Vielzahl von Arten umfasst. Durch ein menschen-basiertes politisches Repräsentationssystem bekommen die individuellen Interessen verschiedener Spezies eine Stimme und verhelfen demokratische Lösungen für Konflikte zu finden. Sie zielt darauf ab, gemeinsam bindende Vereinbarungen und Verfassungen zu schaffen, um eine Grundlage für die Entwicklung einer demokratischen, speziesübergreifenden Gesellschaft zu etablieren.

Porträt Organismendemokratier Feral Malmö

Alfonse Chiu, Petra Matić, Gusti Hendra Pratama, Arijit Bhattacharyya
›We Are The Nearby Faraway: Rethinking Regionalism, Reworking Solidarity‹ hat zum Ziel, die Vorstellung von Regionalität aus der Perspektive der Geokultur zu untersuchen, um die Choreografie politischer Affinitäten und Loyalitäten innerhalb der zeitgenössischen Geopolitik sowie allgemeinere Fragen zu Bewegungen, Migrationen und Kapitalflüssen freizulegen. Das Projekt entwirft mittels des Konzepts der »Soft Technologies« neue Definitionen sozialer Regelungen in Politik, Gesellschaft und Kultur.

Porträt

Connor Cook, Christina Lu, Dalena Tran
›Whole Earth Codec‹ wurde von Connor Cook, Christina Lu und Dalena Tran entwickelt und ist ein spekulatives multimodales KI-Grundlagenmodell, das mit nicht-menschlichen ökologischen Daten trainiert wurde. Der Codec erkennt Muster in der Biosphäre und wurde entwickelt, um einen Austausch zu den politischen, philosophischen und ökologischen Implikationen des Projekts anzuregen. Wer »besitzt« die von einem Regenwald produzierten Daten?

Porträt

POST DISASTER: Gabriele Leo, Margherita Kay Budillon
›POST DISASTER‹ ist ein interdisziplinäres Kollektiv mit Sitz in Taranto (Apulien, IT), einem urbanen Manifest der zeitgenössischen ökologischen Krise. Ihre Praxis verbindet räumliche, performative und redaktionelle Handlungen miteinander. Ihre Forschung stützt sich auf die Metapher der Katastrophe als territorialen Ansatz, um globale Dynamiken und Spannungen zu untersuchen. Ihr Hauptprojekt ›ROOFTOPS‹ ist eine langfristige Plattform, die sich durch eine Reihe von temporären Besetzungen entfaltet und bestehende Orte in Räume des Lernens, der Begegnung und der Diskussion uminterpretiert, wo die lokale Gemeinschaft und eine internationale kreative Szene zusammenkommen. Als Prozess der Raumgestaltung fordern sie das allgemeine Verständnis städtischer Räume heraus.

Porträt Post Distaster