IMPACT17
Don’t Follow the Wind

01.– 05. November 2017

mit:
CHIM↑POM
DANA CASPERSEN
PAUL FEIGELFELD
JEREMY BOLEN / DEEP TIME CHICAGO

CHIM↑POM, Dana Caspersen, Paul Feigelfeld und Jeremy Bolen / DEEP TIME CHICAGO entwerfen und erkun­den vielfältige Formen des engagierten Umgangs mit drängenden globalen Konflikten. Im Fokus stehen dabei digitale Infrastrukturen, der globale ökologische und soziale Wandel sowie politischer Aktivismus und künstlerische Verfah­ren in der Konfliktforschung. Die eingeladenen Expert*innen provozieren, transformieren und analysieren in ihren Arbeiten Realitäten und grei­fen in diese ein. Sie verweben dabei wirkungsvol­le künstlerische, aktivistische, wissenschaftliche und technische Strategien. Die Frage nach der Übertragbarkeit ihrer Herangehensweisen in die jeweils eigenen Arbeitszusammenhänge der Teil­nehmer*innen wird während des mehrtägigen Austauschs eine zentrale Rolle spielen.

PDF Dokumentation

Ein Projekt im Rahmen des Bündnisses internationaler Produktionshäuser, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Öffentliches Programm

MI 01.11.17 19:00 Uhr

CHIM↑POM
Lecture Performance

FR 03.11.17 20:00 Uhr

Paul Feigelfeld
Lecture

IMPACT17
Jana Mila Lippitz
IMPACT17
Jana Mila Lippitz
IMPACT17
Jana Mila Lippitz

Workshop-Programm
Für Symposiums-Teilnehmer:innen

Symposium Episode 1

DO 02.11.17
Chim↑Pom

Chim↑Pom ist ein 2005 in Tokyo gegründetes Künstlerkollektiv bestehend aus Ryuta Ushiro, Yasutaka Hayashi, Ellie, Masataka Okada, Motomu Inaoka und Toshinori Mizuno. Mit kritischen Arbeiten in Form von Videos, Installationen und Performances, setzt sich Chim Pom aktiv mit sozialen und politischen Realitäten Japans, mit Konsumerismus, Kapitalismus, Umweltproblemen und deren Auswirkungen auf die Jugendkultur auseinander. Durch ihre Aktionen, die stets Humor und Ernsthaftigkeit kombinieren, hinterlassen sie radikale Spuren in der japanischen Kulturszene und Gesellschaft.

Symposium Episode 2

DO 02.11.17 & FR 03.11.17
Dana Caspersen

Die Konfliktanalytikerin, Choreographin und Performerin Dana Caspersen versteht Konflikt als Ursprung von Möglichkeiten. Sie untersucht choreographische Praxis als mögliche Methodik um das Potenzial komplexer sozialer Konflikte aufzudecken und adaptiert diese als Kommunikationsinstrument im Rahmen von Spannungsverhältnissen. Zu ihrer Praktik zählen Vorträge, Workshops und öffentliche choreographische Dialoge. Dana Caspersen war für 30 Jahre führende Künstlerin bei der Forsythe Company und Ballett Frankfurt und veröffentlichte 2015 das Buch „Changing the Conversation: The 17 Principles of Conflict Resolution” (Penguin, A Joost Elffers Book).

Workshop

Was kann choreographische Praxis über einen Konfliktaussagen? Wie können körper­orientierte Methoden Kommunikation in heraus­ fordernden Situationen fördern und bereichern? In ihrem Workshop lädt Dana Caspersen die Teil­nehmer*innen ein, ihre Methode zu untersuchen, komplexe gesellschaftliche Konflikte mit öffent­lichen choreographischen Dialogen zu begegnen. Mittels empirischer Analysen werden künstleri­sche Technologien als Werkzeuge für Kommuni­kation und soziale Handlungen in verschiedenen Wissensfeldern erkundet.

Symposium Episode 3

SA 03.11.17
Paul Feigelfeld

Paul Feigelfeld studierte Kultur­- und Com­puterwissenschaften an der Humboldt Universi­tät Berlin, wo er bis 2013 für Friedrich Kittler und Wolfgang Ernst arbeitete. Bis Ende 2016 war er aka­demischer Koordinator des Digital Cultures Rese­ arch Lab (dcRL) am Zentrum für digitale Kultur an der Universität Lüneburg. Seine Hauptforschungs­gebiete umfassen Mediengeschichte zwischen Ost und West, Datenpolitik, Künstliche Intelligenz, Robotics und Zukunftsstudien. Neben seiner aka­demischen Tätigkeit arbeitet Feigelfeld als Autor, Übersetzer und Redakteur sowie als Kurator und Berater für Universitäten und Kulturinstitutionen. Er ist Gastprofessor am Institut Kunst Basel, hat eine koordinierende Position an der tBa21 Aka­demie und ist Teil des Beratergremiums der Vi­enna Biennale für Kunst, Design und Architektur. Darüber hinaus unterrichtet er an verschiedenen Universitäten und Kunsthochschulen und ist einer der Koordinatoren des www.refugeephrasebook.de seit dessen Anfängen in 2015.

Symposium Episode 4

SA 04.11.17
Jeremy Bolen / Deep Time Chicago

Jeremy Bolen ist ein in Chicago ansässiger Künstler, Wissenschaftler und Pä­dagoge, der sich mit ortsspezifischen, experimen­tellen Arten der Dokumentation und Präsentation beschäftigt. Viele seiner Arbeiten beinhalten neue Denkansätze zum Thema Aufzeichnungssysteme, um zu versuchen, unsichtbare Gegenwarten dar­zustellen, die von wissenschaftlichen Experimen­ten und menschlichen Interaktionen mit der Er­doberfläche zurückblieben. Bolen ist Dozent am School of The Art Institute of Chicago. Außerdem ist er Mit­begründer und Mit­organisator des Kol­lektivs Deep Time Chicago, einer Initiative des Kunst­- und Wissenschaftsaktivismus, deren Ziel es ist, eine zentrale Idee zu erforschen: nämlich die der Menschheit als geologische Akteurin, der es möglich ist, das System Erde zu stören und gegenwärtige Modi von Existenz in Deep Time, also das Konzept der geologischen Zeit, einzuschreiben.

Workshop

In seinem Workshop wird der Künstler Jeremy Bolen unter dem Titel ›Slack Sensing‹ eine Auswahl ortsspezifischer und orts­reaktiver Bilder, Skulpturen und Filmen prä­sentieren. Alle Arbeiten entstanden während einer Forschungsresidenz im Rahmen von 1/2/8 bei PACT im Mai dieses Jahres. Darüber hinaus wird Bolen seine Arbeit mit dem Deep Time Chicago-Kollektiv vorstellen und eine Reihe von Wahrnehmungs­übungen anleiten, die unsere Beziehung zum Unbe­kannten und Unsichtbaren verbessern sollen.

Intervention by HOOD

Im Rahmen unseres Fellowship-Programms ist die Gruppe HOOD, bestehend aus Künstler*innen der ehemaligen Forsythe Company, auf verschiedene Weise immer wieder zu Gast bei PACT. Im Rahmen von IMPACT17 bieten Mitglieder des Kollektivs zwei aktivierende Übungen an und führen in Körperpraxen ein.