SPRUNGBRETT
mit Benze C. Werner & Julia Nitschke
- Im Rahmen von tanz nrw 25
- Open Studio Dance Performance Installation
- Sat 10.05.25 18 h
Einlass: ab 17:30 Uhr
Jede Präsentation dauert etwa 30 Minuten.
SPRUNGBRETT ist eine produktionsunabhängige Recherche- und Arbeitsresidenz, die sich an Nachwuchs-Künstler:innen und Absolvent:innen mit Arbeitsschwerpunkt in NRW aus den Bereichen Tanz, Choreographie und Performance richtet. Die Veranstalter:innen-Gemeinschaft ermöglicht den Stipendiat:innen im Rahmen des biennalen Festivals, das in neun Städten Nordrhein-Westfalens stattfindet, eine jeweils zweiwöchige Residenz. In Münster (Theater im Pumpenhaus) und Essen (PACT Zollverein) können sie sich mit ihren aktuellen Arbeitsvorhaben auseinandersetzen und erhalten organisatorische, dramaturgische Unterstützung, ein Stipendium sowie die Möglichkeit, den Recherche-Stand an mehreren Festivalorten zu präsentieren. Bereits zum sechsten Mal vergibt das Festival Recherchestipendien für Emerging Artists aus NRW.
Julia Nitschke, Jonas Leifert und Theresa Mielich
›Złota Odra‹ (Goldene Oder)
Die Oder zwischen Polen und Deutschland ist eine Lebensader und letzter geschützter Rückzugsraum für viele Pflanzen und Tiere. Doch im heißen Sommer 2022 ereignet sich eine Katastrophe: Tonnen von totem Fisch werden an den Ufern des Flusses geborgen. Die Menschen am Fluss sind erschrocken, entsetzt und bestürzt. Was ist geschehen? Wie konnte es zu diesem Fischsterben kommen
Ausgehend von ihrer eigenen Familiengeschichte begibt sich Julia Nitschke in ihrer künstlerischen Recherche auf Spurensuche. Gemeinsam mit dem Dramaturg Jonas Leifert und der Textilkünstlerin Theresa Mielich entwickelt Nitschke eine dokumentarische Burlesque-Revue. Dabei trifft sie unerwartete auf Familienmitglieder einer anderen Spezies: Was ist im Sommer 2022 geschehen? Was war der Auslöser für diese europäische Umweltkatastrophe?
Benze C. Werner, Elin Tezel, Vi Kovarbasic und Rambling Boy Harrers
Die künstlerische Recherche ›Lavender Cowboys‹ (AT) untersucht kritisch die kulturellen Verbindungen zwischen Cowboy-Mythos, Country-Musik und Line Dance – drei Elemente, die oft als traditionell miteinander verbunden wahrgenommen werden.
Gemeinsam mit den Tänzer*innen Elin Tezel und Vi Kovarbašić sowie dem Country-Musiker Theocharis Bekas / Rambling Boy Harrers, beschäftigt sich Benze C. Werner mit dem Konzept von Nostalgie nach Svetlana Boym in Bezug auf die Bilder und Mythen, die dieses Trio umgeben.
Wie viel Gewalt steckt in den rigiden Strukturen, die diese Bilder bis heute am Leben halten? Wie stabilisieren diese Bilder und die miteinander verknüpften Mythen White Supremacy?
Das Team widmet sich den ausgeblendeten und vergessenen Geschichten. Der Loop erscheint dabei sowohl als Ort der Disziplinierung als auch als Möglichkeit des Ausbruchs und der Neuerzählungen. Das Showing der Sprungbrett-Recherche gibt einen performativen Einblick in die künstlerische Recherche und kombiniert dabei Lecture, Live-Musik und choreographisches Material. Das Publikum wird eingeladen mitzudenken, mitzutanzen – und gemeinsam auszubrechen aus den immer gleichen Geschichten.